Rainer Gross hat seit Anfang der 1970er Jahre ein aufregendes künstlerisches Werk geschaffen. Ausgehend von der Atmosphäre seiner rheinischen Heimat und unter dem Einfluss von Entwicklungen in der amerikanischen Kultur, die er seit seinem Umzug nach New York 1973 präzise beobachtet, überlagerte er zunächst in ironischen Brechungen Elemente der Hoch- und Alltagskultur in einer Kombination von figurativer und ungegenständlicher Malerei. Seit ca. Mitte der 1990er Jahre nimmt die freie Malerei das gesamte Bildfeld in Anspruch, wobei Farbsetzungen in unterschiedlichen Schichtungen sein Thema bleiben. In einem einzigartigen Kontaktverfahren mit Hilfe von zunächst ungebundenen reinen Farbpigmenten schafft er Diptychen von verwirrender Materialität, deren beide Tafeln sich zwar ähnlich, jedoch bei genauerer Beobachtung grundverschieden sind.
Michael Schneider