Ein Film der Ausstellung
FREUNDE TREFFEN SICH - REVISITED Manfred Boecker, Rainer Gross, Wolfgang Niedecken
im KUNSTMUSEUM VILLA ZANDERS in Bergisch-Gladbach 9.July bis 19.November 2017
Manfred Boeker - Rainer Gross - Wolfgang Niedecken
https://www.youtube.com/watch?v=APs14ftPsD0
Was diese Freundschaft bedeutet
Unser erstes Terffen an den Werkkunstschulen in Köln im Jahr 1971 wurde für uns drei ein unsere Leben veränderndes Ereignis, der unsere Beziehung zur Kunst, Musik und zum Leben für die kommenden Jahre verändern sollte. Wir malten, machten Parties nd freuten uns an der Freiheit, die Kölner Kunst und Musikszene kennenzulernen.
Unser gemeinsames Interesse an Dada inspirierte uns, uns selbst Gruppe Schizo zu nennen. Bewegungen, die sich auf Humor beriefen - von Fluxus bis Pop und Konzeptkunst – waren unglaublich wichtig für uns. Wir nahmen alles. Wir benannten Ready-Mades auf kölsch mit Ess fäädisch. Wir bewunderten die Arbeiten von Sigmar Polke, Gerhard Richter und Joseph Beuys, wussten aber instinktiv, dass wir uns davon absetzen mussten.
Für mich bedeutete das, meine Umgebung radikal zu verändern, aufzubrechen, um neue Orte kennenzulernen und um zu gucken, was sich entwickeln würde. Genau zu derselben Zeit suchte der amerikanische Maler Howard Kanovitz einen Assisteten für sein Studio in Köln zur Vorbereitung seiner Teilnahme an der documenta V in Kassel im Jahr 1972. Ich war neugierig und nutzte die Gelegenheit, mit ihm zu arbeiten. Daraus wurde eine drei Jahre währende Zusammenarbeit, die mich von Köln über London nach New York führte, wo ich noch immer lebe und arbeite.
Ich lebte zuerst in Howards Studio an der Second Avenue und St.Mark’s Place und entschied mich, in New York zu bleiben, als unsere enge Zusammenarbeit im Sommer 1974 endetet, um meine eigene Arbeit fortzuführen. Ich fand im gleichen Gebäude ein Studio, das ich beinahe vierzig Jahre beibehielt.
Weit entfernt von meinen beiden Freunden, hielt ich an vielen geteilten Erfahrungen fest, die sich tief in meine Erinnerung eingeschrieben haben. Neue kulturelle Einflüsse mischten sich nahtlos und verbanden mein deutsches Erbe mit meinem neu gewählten Zuhause. Über die Jahre bleiben wir drei enge Freunde.
Rainer Gross - June 2017